Der Wortursprung integratio kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Wiederherstellen. Es bezieht sich auf die Wiedereingliederung in ein bereits bestehendes System (vgl. Bleckmann/Saldern/Wolfangel 2012).

Das Wort Integration wird u.a. im Zusammenhang mit der Einwanderungs- und Migrationspolitik verwendet. Der Hintergrund von Integrationskonzepten ist es, Gruppen oder Personen in ein bestehendes (u.a.) soziales Gebilde oder System, wie eine Gemeinschaft oder Gesellschaft, zu integrieren. Ein Ziel der Integration ist es, Menschen in allen Bereichen der Gesellschaft teilhaben zu lassen (vgl. Prorektorat für Diversity Management 2015). Dies erfordert Dialog und die Berücksichtigung von Machtverhältnissen, die u.a. die Perspektive der sich bereits in dem jeweiligen sozialen Gebilde oder System befindlichen Menschen beeinflussen (beispielsweise ist der deutsche Migrationsdiskurs stark von Rassismus geprägt).

Inzwischen wurde das Konzept der Integration zumindest in Bezug auf manche Kontexte (siehe "Bezüge zur Sozialen Arbeit") überwiegend durch das weitergehende der Inklusion abgelöst.

Bezüge zur Sozialen Arbeit

In der Sozialen Arbeit wird seit einigen Jahren überwiegend das Konzept der Inklusion umgesetzt (siehe den dortigen Anwendungsbezug). Dennoch ist das Konzept der Integration noch in vielen Köpfen und auch der Praxis vorhanden. So gibt es in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit die Bezeichnung „Integrationshelfer“ bzw. „Integrationshelferin“ für Personen (oft ohne bzw. mit kurzer sozialpädagogischer Ausbildung), die Kinder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen im Kindergarten oder in der Schule begleiten und ihnen so die Teilnahme in einer Regeleinrichtung ermöglichen. Auch in Bezug auf Menschen mit Migrationserfahrung und die Fluchtbewegungen in den Jahren 2015 und 2016 wurde verstärkt die Integration von neu zugezogenen Personen gefordert. Dafür wurden Fachkräfte der Sozialen Arbeit eingestellt. Hier gilt es für die Profession der Sozialen Arbeit deutlich zu machen, dass Integration keine Einbahnstraße ist, sondern es – im Sinne von Inklusion und Diversität als (gesellschaftliche) Bereicherung – um ein Lernen voneinander und Leben miteinander geht.

Literatur

Bleckmann, Christian/Saldern, Matthias von/Wolfangel, Lars (2012): Einleitung – was ist Inklusion? In: Saldern, Matthias von (Hrsg.): Inklusion. Deutschland zwischen Gewohnheit und Menschenrecht. Norderstedt: Books on Demand GmbH, S.7–30.

Prorektorat für Diversity Management (2015): Vielfalt als Potenzial. Universität Duisburg-Essen. URL: https://www.uni-due.de/diversity/diversityglossar.shtml#i [01.12.2016].

 

Leuphana Universität Lüneburg / Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik / Projekt "KomPädenZ Potenzial" 2017


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