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Das generische Maskulinum in der deutschen Sprache kann ebenfalls als eine Form des Androzentrismus aufgefasst werden. Eine gendersensible und gendergerechte Sprache kann in diesem Rahmen als Intervention gegen Diskriminierung eingesetzt werden (vgl. Reiss 2008).

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Bezüge zur Sozialen Arbeit

Große Teile der Sozialen Arbeit waren in ihren Ursprüngen stark androzentristisch geprägt. Es ging u.a. um die Armenfürsorge, in der z.B. zu Beginn nur Männer arbeiten durften, die Arbeit mit Alkohol- und Drogenabhängigen sowie die Waisenhausarbeit. Dabei spielte die Frage des Geschlechts keine explizite Rolle. Es wurde auf Basis der jeweils geltenden gesellschaftlichen bzw. religiösen Normen gehandelt. Diese waren bis zur ersten Frauenbewegung vom Männlichen als Norm geprägt. Bis in die 1970er und 1980er Jahre hinein gab es in der Sozialen Arbeit kaum geschlechtsbezogene und geschlechtsreflexive Angebote. So war z.B. die offene Jugendarbeit nachweislich stark auf männliche Heranwachsende ausgerichtet. Mädchen hatten sich u.a. in die in den Jugendhäusern und -treffs herrschenden Strukturen und Angebote einzufügen (bzw. nutzten diese entsprechend seltener). Dadurch wurden Geschlechterstereotype aufgegriffen und verstärkt (überspitzt formuliert: Jungen als diejenigen, die sich die Umwelt aneignen; Mädchen als diejenigen, die neben der Schule überwiegend „sittsam“ zu Hause sind und dort der Mutter zur Hand gehen). Das änderte sich erst ab den 1970er Jahren, als verstärkt auch Mädchenförderung und -angebote Bestandteil der Sozialen Arbeit wurden (vgl. Funk/Heiliger 1988).

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