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Stereotype entstehen oft in Bezug auf soziale Minderheiten oder Gruppen mit einem sozial schwächeren Status und können dann zur Grundlage von Diskriminierung werden (auch kann der Wunsch nach einer stärkeren Zugehörigkeit zu einer Gruppe begünstigen, ihre Stereotypisierungen anderer Gruppen zu übernehmen). In Abgrenzung zu (->) Vorurteilen verfügen Stereotype jedoch über eine geringer ausgeprägte emotionale Dimension (vgl. Diversity-Portal Universität Duisburg-Essen 2015). Zudem lassen sie sich tendenziell eher durch Erfahrungen oder Erkenntnisse, die den vorigen Quellen widersprechen, verändern. Gleichzeitig ist es auch möglich, dass sich ein Stereotyp zu einem Vorurteil verdichtet (vgl. Gaidosch et al. 2002 und Friesenhahn 2000).

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Bezüge zur Sozialen Arbeit

In der Sozialen Arbeit hat man es meist mit heterogenen Zielgruppen, häufig aus sozial benachteiligten Milieus zu tun. Wie oben dargelegt, kann es dabei zu Stereotypisierungen kommen, das heißt der Einordnung der Klientinnen und Klienten in bestimmte Gruppen mit entsprechenden Verhaltensweisen und Bedürfnissen. Um diesen gerecht zu werden und die Diversität der Klientinnen und Klienten zu ordnen (= Komplexitätsreduktion), ist diese Gruppenbildung teilweise sogar hilfreich. Die Gefahr besteht dabei darin, die einzelnen Individuen in Schubladen einzuordnen, die nicht oder nur teilweise zutreffen, den Blick auf weitere Stärken, Schwächen und Bedürfnisse einengen und aus denen diese nicht mehr herauskommen.

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  • Stereotype aufgrund der Herkunft ((->) Ethnizität) und des Geschlechts (Gender): „Türkische männliche Jugendliche im Jugendhaus stellen eine Problemgruppe dar, die sich höchstens für HipHop und Breakdance interessiert.“
  • Stereotype aufgrund des Geschlechts (Gender): „Wenn ich die Eltern für Elternarbeit begeistern will, dann erreiche ich die Mütter eher über Elternabende und Bastelnachmittage, die Männer eher beim Sommerfest mit Grillwurst.“ und „Mädchen im Kindergarten mögen lieber die Prinzessinnenseife, Jungs den Seifenspender mit dem Ritter.“
  • Stereotype aufgrund der (->) sexuellen Orientierung: „Lesbische Frauen erkennt man gleich am kurzen Haar und dem burschikosen Auftreten. Schwule Männer haben immer einen besonderen Modegeschmack und können gut zuhören.“
  • Stereotype und (->) Vorurteile aufgrund des Namens (z.B. Kevin, Celina, Justin und Chantal(le) im Vergleich zu Lisa-Marie, Maximilian, Charlotte und Simon) (vgl. z.B. Kaiser 2010)

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